Das zweite Buch von Ewart Reder

Gedichte

"freie Verse mit Fantasiefaktor"                                     "gut beobachtete Bilder"                                       "kunstvolle Sprachgebilde" 

Offenbach-Post
aus dem Herbstprospekt 2002 des axel dielmann - verlags, Frankfurt am Main:

“Reder folgt der Spur seines Themas, den ‘engen Beziehungen’ zu  Menschen, Landschaften, Städten,
getrieben von der Neugier aufs Fremde.”
Diese Spur, von der FAZ aus dem Lyrikdebüt des gebürtigen Berliners gelesen, führt auch durch sein
hier vorgelegtes zweites Buch. Der Titel verspricht Varietät. Und die Palette der Themen und Sujets,
die Formenvielfalt, der Tonumfang des Bandes und nicht zuletzt seine poetische Brillanz halten das Versprechen.
Los geht es mit Liebesgedichten, einer „aussterbenden Art innerhalb der bedrohten Gattung“, wie Reder meint.
Was Frauen anziehen, haben sie sich für diesen Autor nicht umsonst überlegt. Kleider verbergen weniger als sie
zeigen und zeigen sogar manches, was sie nicht beinhalten. Natürlich regt sich Liebe nicht nur bekleidet ...

Zwei Seidenstrümpfe schwarz
Saum eines Wegs

zur Mitte hoch
die Stunden
uns dazu vor den Äonen
angemessen wie Reife (...)

Von Titeln wie „D D Rosa“ oder „Wiedervereinigung“ noch gefoppt, findet man sich bald in den Zeitfluss getaucht,
liest Reminiszenzen an Westberlin, für Reder das „Dritte Deutschland aus den liberalen Träumen des 19. Jahrhunderts,
viel untergegangener als die DDR“.
Verschiedene Menschen kreuzen die Wildbahn. Der Dichter sieht sie im Dickicht lichtloser Umstände kämpfen um ihre
Bewegungsspielräume. Teilnehmende Beobachtung „macht Wald / aus mir / der umarmt und bettet“. Einen beschreibt er
als Fuchs (sein Lieblingstier): „Er ist verhasst und hängt / ohne Übertreibung am Leben“. Andere heißen Otto Schily
und Jesus.
Orte: für Reder sind sie Kraftfelder. Ob die geheimisstillen Plätze in Polen, die auftauchen wie die sagenhafte
Ostseestadt Vineta. Ob die „Taunusanlage“ in Frankfurt oder zwei verfeindete Offenbacher Vorstädte. Ob zu Land oder
zu Wasser, am Meer vor allem, von Rostock bis wenigstens Otranto. Die Lyrikerin Margot Ehrich applaudiert:
„Das ist Magie: da sind die Sinne am Werk, es spült und weht und rollt, man sieht die Bilder nicht nur, man hört sie.”
 

Ewart Reder: "Kleiderfarben"
Gedichte. Axel Dielmann Verlag, Frankfurt. 77 Seiten
ISBN 3-933974-28-3
EUR 12,-
 

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Lesen Sie drei Textbeispiele:

Nr. 1
Nr. 2
Nr. 3
Rezension (FLB 2/2002)
Film